Ich habe viele Dinge ausprobiert, um das ständige Plappern meines Hirns vorrübergehend abzustellen: Alkohol, Medikamente, Netflix, so schnell Rennen wie ich kann – nichts davon hat je verlässlich funktioniert. Geblieben ist nur das Malen. Ich male, wenn ich traurig bin. Ich male wenn ich fröhlich bin. Ich male, wenn ich die Steuererklärung machen sollte und wahrscheinlich male ich, während du auf eine Email von mir wartest. Ich mache das Malen genau so, wie ich mein Leben lebe: sehr viel auf einmal und wenn das Bild dann völlig überladen ist, versuche ich es mühsam zurück auf’s Wesentliche zu reduzieren. Ich arbeite intuitiv und lasse mich von spontanen Impulsen leiten, die manchmal super sind und manchmal völlig bescheuert. Ich arbeite in vielen Schichten, füge hinzu und kratze ab, verbinde und zerlege, baue auf und zerstöre. Eigentlich scheitere ich mich zum fertigen Bild.

Ich liebe pinken Kitsch genauso wie einen richtig guten Baum, schüchterne Sanftheit genauso wie knalliges Wetterleuchten. Ich interessiere mich brennend für Konflikte in unserem Inneren, weil sie zwar schrecklich nerven, aber aus ihnen immer neue Bewegung entsteht: mitreißende Strömungen und sanfte Wogen, zerstörerischer Sog und Aufbruch nach einer langen Dunkelheit. Alles was lebt, ist in Bewegung. Also auch meine Kunst.

Hard Facts:

Geboren 1989 in Dublin, Irland

Lebt und arbeitet in Hannover

2016 B.A. in Kulturwissenschaften und ästhetischer Praxis

Seit 2019 in Recovery von Alkohol

Seit 2020 Podcasterin bei SodaKlub

Seit 2024 Beraterin für Menschen in Recovery

Seit 2025 Vorsitzende von Recovery Deutschland e.V.